Der BenQ GV1 LED-Beamer im Test
BenQ hat beim GV1 LED-Beamer einen besonderen Formfaktor gewählt. Der handliche Beamer kommt als Säule daher und der Kopf lässt sich um bis zu 15 Grad neigen. Dabei benötigt das Gadget nicht einmal einen Netzstecker, sondern hält mit seinem Akku auch unterwegs bis zu drei Stunden durch. Ein wenig habe ich mich in den smarten Beamer verliebt.
BenQ GV1 ohne HDMI-Anschluss
Der kleine LED-Beamer überrascht schon beim ersten Anblick. Er ist so hoch wie mein HUAWEI Mate 20 Pro und wirkte auf mich ein wenig wie Wall-E. Das Design gefällt und er wirkt überhaupt nicht wie ein klassischer Beamer. Der GV1 will mehr Gadget und Begleiter für die Generation #Smartphone sein. HDMI-Anschluss? Fehlanzeige. USB-C ist als moderner Standard zwar vorhanden, aber eigentlich soll man die Medien drahtlos auf den GV1 streamen. Das kann man mit Google Chrome, iOS und Android auch kinderleicht. Immerhin nutzt der BenQ GV1 auch Android als Betriebssystem und zeigt gleich auf der Startseite die verschiedenen Optionen an. Hier gibt es keine vierzig Menüpunkte, sondern es funktioniert ziemlich einfach. Bei den WLAN-Frequenzen unterstützt der kleine Beamer sowohl 2,4 GHz als auch 5 GHz. So kann man zum Beispiel im heimischen Netzwerk Tabs von Google Chrome mit nur einem Klick auf den Beamer werfen. Das fand ich sehr einfach und auch beeindruckend. Einfach Netflix auf dem Macbook anwerfen mit Chrome und den Film im Schlafzimmer auf der Wand schauen. Maximal 100 Zoll sind dabei als Bildfläche drin und der Sound kommt aus dem eingebauten Lautsprecher des GV1. Das ist zwar kein Sounderlebnis der besonderen Art, aber der Speaker macht einen ziemlich guten Job. Hier muss man auch in der Bewertung des smarten LED-Beamers aufpassen. Er verliert klar gegen klassische LED-Beamer mit HDMI, 3000 ANSI-Lumen und Full-HD. Jedoch soll der GV1 auch eher eine Alternative sein. Man muss ihn nicht fest unter der Decke montieren. Er braucht keine Strom- und Videokabel. Man kann ihn auch fix in der Küche aufstellen, zum Kunden mitnehmen und im Urlaub fix Netflix an die Wand werfen. Dank des integrierten Akkus sind sogar bis zu drei Stunden Video drin. Das reicht vollkommen. Noch heller wird der Beamer übrigens, wenn man dann doch das Netzkabel anhängt.
USB-C und Auto Keystone
Besonders die USB-C Buchse finde ich sehr gelungen. Ich nutze ein Macbook Pro mit USB-C. Mein Smartphone nutzt den Standard ebenfalls. Insofern kann ich beide Geräte sehr schnell mit dem BenQ GV1 LED-Beamer verbinden und ein Bild auf die Fläche werfen. Er kann nebenbei auch als Hotspot dienen, oder man nutzt den eingebauten Speaker ohne Bild als Bluetooth-Speaker. Insgesamt ist der GV1 damit mehr Gadget als klassischer Beamer für das Home-Entertainment. Der integrierte Launcher gibt sofort die Möglichkeiten an und nach 5 Sekunden ist dann auch schon das Bild da. Hier kann man sogar noch über ein paar Presets wie „Kino“ oder „Sport“ an den Farben drehen, aber das war es dann auch schon. Stattdessen justiert der BenQ GV1 das Bild über Auto Keystone automatisch rechteckig auf der Fläche. Selbst wer noch nie einen Beamer genutzt hat, kommt hier sehr schnell zum Ziel. Auf der Oberseite finden wir den An/Aus-Schalter, Lautstärke-Tasten und eine Taste für den Wechsel in die Funktion für Bluetooth. Insgesamt alles sehr einfach und damit auch komfortabel. Ist der BenQ GV1 LED-Beamer im WLAN angemeldet, so kann man darüber auch schnell Firmware Updates installieren. Davon gab es in der Testphase schon zwei Stück. Die mitgelieferte Fernbedienung ist aus Plastik, verzichtet dabei aber auf Infrafrot. Somit muss man sie nicht mehr auf eine spezielle Stelle des Beamers richten, sondern dazu Bluetooth nutzen. Die Funktionen sind allesamt selbsterklärend und über passende Icons auf den Tasten abgebildet. Was man für die Inbetriebnahme des BenQ GV1 nicht benötigt? Eine Betriebsanleitung. Sämtliche Schritte der Kopplung werden dabei auch auf dem Beamer mit Grafiken dargestellt. Das macht die Einrichtung via iOS und Android sehr leicht.
Die Bildqualität und der Preis
Das größte Manko des BenQ GV1 LED-Beamer sind die 480p an der Wand. FullHD oder auch HD sucht man hier vergebens. Die 200 ANSI-Lumen sind dagegen nicht wichtig, weil das Ergebnis in einem abgedunkelten Raum echt überzeugen. Stellt man aber weit weg von der Wand, so wird das Bild halt unscharf. Es ist dennoch ein grandioser Effekt Videos von YouTube und Netflix so groß sehen zu können, aber mit mehr Pixeln wäre es halt noch einmal deutlich geiler. Dann hätte man aber auch den perfekten Beamer für alle Lebenslagen. Er ist ein Gadget und kein echter Ersatz zu einem Beamer für das Home-Entertainment. Mit dem BenQ GV1 LED-Beamer ist man unterwegs, nutzt ihn i der Freizeit und schaut ab und an einen Film im Bett, weil man es kann. Ich selbst habe im Schlafzimmer keinen Fernseher und finde es total komfortabel ihn hier zu nutzen. Ohne Verkabelung. Ohne HDMI-Kabel bis zurück ins Wohnzimmer. Einfach einschalten und loslegen. Für diese Freiheit verzichte ich dann auch gern auf ein paar Pixel. Natürlich würde aber auch ich mir FullHD/HD als Feature wünschen. Damit wäre der smarte Beamer echt ein Killer. Doch auch mit seinen 854×480 Pixeln hat BenQ hier ein tolles Gadget gezaubert. Die Bedienung ist einfach, die Möglichkeiten zur Einspeisung von Video vielfältig und am Ende sieht der GV1 sogar niedlich aus. Durch die wartungsfreie LED-Technik sind laut Hersteller 30.000 Stunden Nutzung drin. Der Preis für den mobilen Beamerspaß? 369 Euro. Das Gerät ist ab Mitte Januar 2019 im Handel zu finden.
Mein Fazit zum BenQ GV1: Toller Beamer für den mobilen Einsatz! Der GV2 kommt dann hoffentlich mit FullHD.