Warum Twitter auf dem richtigen Kurs ist…
[dropcap]M[/dropcap]itunter kritisiere ich den Kurznachrichtendienst Twitter gern, weil ich selbst schon lange Jahre Nutzer bin. Jede Umstellung im Design nervt natürlich die Stammnutzer. Für diese Nutzer funktioniert Twitter hervorragend. Nur braucht Twitter dringend andere Nutzerschichten.
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Deine Mutter soll twittern
Es geht bei Twitter nicht mehr um die Journalisten und Gagschreiber. Es geht nicht um lustige Wortspiele in den deutschen Twittertrends. Es geht einfach nicht mehr um uns, weil wir nicht den Massenmarkt repräsentieren. Mit ein paar Bloggern, Newsseiten und Journalisten schafft man kein Wachstum. Twitter will alle Menschen für die kleinen Nachrichten begeistern. Twitter will jeden Fan von Sarah Connor auf der Plattform sehen. Die YouTube-Stars werden nicht umsonst mit einem eigenen Preis bedacht. Es geht hier um viel breitere Nutzerschichten. Man will die Fußballer mit ihren Fans über die Plattform verknüpfen. Mütter sollen Tweets versenden. Millionen neue Nutzer müssen her.
Twitter als zweites Facebook?
Diesen Vergleich hört man in der Diskussion sehr oft. Natürlich will Twitter kein zweites Facebook werden. Nur was verbindet die sozialen Netzwerke? Man veröffentlicht Bilder, Videos und Text. Sie ähneln sich also immer. Instagram legt den Fokus auf das Foto. Im Endeffekt ist es aber nicht viel anders als Twitter. Man folgt Menschen und verteilt Herzen. Twitter muss nur sehr viel einfacher werden. Limitierungen müssen fallen und Stars müssen leichter und schneller mit ihren Fans kommunizieren können. Das tun diese Stars bislang eher auf Instagram. Twitter hat hier schon neue Features angekündigt. Man muss langsam die „alten“ Nutzer vergessen und den Massenmarkt mit einem Angebot erreichen. Ich erinnere mich da immer noch gern an die Anfänge der Videoplattformen und Blogs. Das ist der neue Journalismus! Das sind die neuen Formate! Am Ende überrolte uns alle der Massenmarkt mit Sami Slimani und Promiklatsch. Der Rest der bloggenden Elite rettete sich als Expertenbande in die klassischen Medienhäuser.
Keine Klagen
Twitter muss erwachsen werden. Man braucht Werbung, Stars und jede Menge Bullshit von Snapchat. Mit einer Bande von Wortverdrehern wird dieser Dienst sonst niemals profitabel. Das ist die einfache und harte Wahrheit. Mitunter schreiben sogar manche Leute, dass sie gern eine monatliche Gebühr für Twitter zahlen würden. Das ist nett gedacht, aber Twitter benötigt keine 2000 zahlenden Nutzer, sondern Bewertung von etlichen Millionen Dollar an der Börse. Volle Kraft also Richtung Massenmarkt.