Test: Focusrite Scarlett 2i2
Was taugt das Focusrite Scarlett 2i2? Gerade im Audiobereich kann man mitunter sehr schnell Probleme beim Zusammenspiel von Hard- und Software bekommen. Manches Gerät für den professionellen Einsatz krankt dann an schlecht programmierten Treibern. Das Focusrite Scarlett 2i2 ist dagegen ein echter Handwerker.
Inhaltsverzeichnis
Focusrite Scarlett 2i2
Auf der Suche nach einem USB-2.0-Audio-Interface mit XLR Anschlüssen für Mikrofone bin ich sehr schnell beim Gerät von Focusrite gelandet. Im Handel kostet das Interface aktuell ca. 130 Euro. Das ist nicht viel Geld für ein gutes Interface und so war ich am Anfang doch sehr skeptisch. Kein eigenes Netzteil? Plug ’n Play am Mac? Das klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Vor allem bei diesem Preispunkt mit roter Metallhülle und sogar zwei XLR Anschlüssen wurde ich da ein wenig stutzig.
Ausgepackt und angeschlossen
Das Focusrite Scarlett 2i2 macht einen ausgesprochen wertigen Eindruck. Zwar bestehen alle Regler und Schalter aus Plastik, doch das Gesamtbild macht einen sehr aufgeräumten Eindruck. Vor allem ist es nur minimal höher als ein Mac Mini und erklärt sich ohne Anleitung von selbst. Das gibt immer sehr viele Pluspunkte bei mir. USB-Kabel rein und fertig. Ich musste nicht einmal 15 Minuten irgendwelche Software aus dem Netz laden. Das ist wirklich Plug ’n Play. Über einen kleinen Schalter kann man so auch direkt die 48V Phantomspeisung aktivieren. Saft kommt dafür aus dem Rechner. Bei früheren Interfaces benötigte ich dafür oft noch ein externes Netzteil. Lediglich ein Adapter für den Mikrofonausgang musste von mir extra für drei Euro angeschafft werden.
Technik
Bei der Technik setzt Focusrite laut Information des Hersteller auf die preisgekrönten Vorverstärker, welche auch in den viel teureren Interfaces wie dem Focusrite-Flaggschiff Liquid Saffire 56 bereits zum Einsatz kommen. Das interessiert mich als Amateur nicht wirklich, doch generell habe ich einen sauberen Ton und alle getesteten Programme haben das Gerät sofort erkannt. Das macht es auch Einsteigern ungeheuer leicht mit dem Interface zu arbeiten. Vor allem könnte man es so auch unterwegs an sein Notebook hängen und gleich zwei Tonspuren speichern. Einfach zwei Handmikros an die XLR Eingänge und schon hat man ein sehr mobiles Aufnahmestudio. Das Gerät bietet an der Vorderseite zwei Neutrik-Kombi-Eingänge, welche neben Mikrofon- auch Line- und Instrumentensignale einspeisen können. So lässt sich zum Beispiel auch fix das Signal eines E-Pianos direkt aufzeichnen. Eine DI-Box ist für Akustik und E-Gitarren so ebenfalls nicht mehr notwendig.
Ring-LED-Pegelanzeige
Zur einfachen Pegelkontrolle gibt es eine clever integrierte Ring-LED-Pegelanzeige für beide Eingänge. Diese LED leuchtet grün, sobald das Eingangssignal vom Mikro/Gitarre anliegt und wechselt sofort zu Rot, sobald eine Übersteuerung erkannt wird. Das funktioniert in der Praxis wirklich sehr gut, weil man so über den Gainregler schnell nachjustieren kann. Diese Regler sind praktischerweise sogar mit einem Gummiüberzug versehen und lassen sich so sehr genau einstellen. Jeder Depp sollte mit diesem einfachen Interface eine gute Aufnahme hinbekommen. Idiotensicher!
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Technische Daten:
-96 kHz, 24 Bit Wandlung
-2 Focusrite Mikrofon-Vorverstärker
-Rot anodisiertes Aluminium-Unibody-Gehäuse
-Vorderseite:
-2 Kombi-Eingänge (Line/Mic/Instrument)
-Neutrik-XLR/6,3 mm TRS-Klinke
Testberichte auf robvegas.de:
Testberichte auf robvegas.de spiegeln immer meinen persönlichen Eindruck wieder. Ich erhalte und nehme kein Geld für Tests von Produkten. Es findet keinerlei Absprache mit Agenturen und Herstellern über den Inhalt meiner Artikel zu den getesteten Produkten statt. Ich teste zudem nur jene Produkte, welche mich selbst interessieren. Diese frage ich mitunter selbst bei den Herstellern an. Ich teste hier nicht jedes mir zugesendete Smartphone. Ich finde es in der heutigen Zeit ungeheuer wichtig seine Leser darüber zu informieren. Für jeden Testbericht stehe ich mit meinem Namen.
Schönes Review, teile ich zu 100%. Habe die 2i4-Variante, die ja nahezu Baugleich ist. Optimale Soundkarte, möchte sie nicht mehrt missen.
Ich halte selten so ein durch und durch rundes Produkt im Test.
Als Windows-Nutzer muss ich allerdings einne Stern abziehen. Nach dem Hochfahren des PCs muss ich zunächst das USB-Kabel kurz aus- und wieder einstecken. Ein update seitens Focusrite gibts bisher leider nicht, aber immerhin wurde das Problem erkannt: http://focusrite.de/answerbase/warum-spielt-mein-scarlett-interface-audio-verlangsamt-ab-nachdem-ich-meinen-windows-8-pc
Dennoch ist der Gebrauchsnutzen überragend.
Guter Hinweis. Ich hatte es nur am Macintosh getestet.