Test: TomTom Bandit GPS Action Camera
Heute testen wir die TomTom Bandit. Kein Dreh mehr ohne Action-Cams. Mittlerweile haben sich die kleinen Kameras wirklich etabliert. Marktführer GoPro darf sich nun aber über Konkurrenz freuen. Hersteller wie Sony, Garmin und TomTom stellen ebenfalls ihre Lösungen für besondere Einsatzwecke vor. Die TomTom Bandit GPS Action Camera hat im Test überzeugt.
Inhaltsverzeichnis
TomTom Bandit: Die Action Cam-Revolution?
TomTom bewirbt seine Bandit als echte „Action Cam-Revolution„. Das ist natürlich viel Marketingbuhei, aber die Kamera geht wirklich ihren eigenen Weg. Anderer Formfaktor, neue Ideen und ein innovatives Konzept, welches der Nutzer erst einmal verstehen muss. Das geht zum Glück aber recht fix. Die Kamera ist aufgebaut wie eine Tube. [highlight]Das hat beim Dreh mitunter große Vorteile, weil sie nicht die volle Breitseite Wind abbekommt.[/highlight] Vor allem wirkt sie dadurch auch kleiner und benötigt weniger Raum in der Breite. Hersteller wie Sony gehen ebenfalls diesen Weg beim Design.
USB 3.0 Anschluss
Die Bandit besteht dabei aus zwei Teilen. Auf der Außenhülle befindet sich oben das Display samt Tasten. Vorne am Gehäuse ist die Linse samt Spritzwasserschutz verbaut. Ein Innenleben sucht man allerdings vergblich. Das steckt im zweiten Bauteil, welches von TomTom Batt-Pack genannt wird. Im Batt-Stick mit 1900 mAh steckt auch der MicroSD-Kartenschacht und ein USB 3.0 Anschluss. Das wirkt im ersten Moment vielleicht verwirrend, ist aber in der Praxis sehr praktisch. Man entnimmt nach dem Dreh den Batt-Stick. Schließt man ihn dann via USB an den Rechner an, so wird gleichzeitig auch der Akku geladen. Mitgedacht! Fand ich erst gewöhnungsbedürftig, aber man hat bei der Konstruktion sogar an die Bauhöhe von Notebooks gedacht. Aus diesem Grund sitzt der USB Stecker am Batt-Pack auch nicht in der Mitte. Clever. Ebenfalls erwähnenswert ist die Akkuleistung vom Batt-Pack. Voll aufgeladen sind damit knapp drei Stunden Aufnahmezeit möglich. Wird man in der Praxis wohl kaum benötigen, weil hier der Speicherplatz auf den MicroSD Karten gar nicht ausreicht.
Sensoren und App mit Shake to edit
TomTom will bei der Kamera eindeutig einen Mehrwert für interessierte Käufer liefern. Man will einfach besser sein. Das ist natürlich ein sehr hoher Anspruch an das eigene Produkt, aber der Markt um Actioncams ist auch stark umkämpft. Generell macht die Kamera zu jeder Zeit einen sehr wertigen Eindruck auf mich. Es wurde auch nicht an Leuchtdioden gespart. Sie blinkt beim Einschalten, gibt kurze Töne beim Start der Aufnahme von sich und die Menüs sind einfach aufgebaut. Dieses Menü kennen vor allem schon Nutzer der TomTom GPS Sportuhr. Hier zeigt das kleine Display auf der Oberseite der Kamera keine bunten Icons und Animationen, sondern informiert den Nutzer sachlich über die aktuellen Einstellungen. [highlight]Nach spätestens 30 Sekunden hat man den Dreh auch ohne Blick ins Handbuch raus.[/highlight] Es wirkt vielleicht etwas minimalistisch in der heutigen Zeit, aber ich mag diesen Ansatz von TomTom in seinen Produkten immer ein gewohntes Menü zu bieten. Fetziger kommt da die App für Android und iOS daher.
Shake to edit
Per „Shake to edit“-Funktion kann man einfach das Smartphone schütteln und schon bastelt die App im Zusammenspiel mit Sensoren in der Kamera einen kleinen Film zusammen. Das ist natürlich nicht mit einem professionellen Videoschnitt vergleichbar, aber macht großen Spaß, geht schnell und kann sofort über die sozialen Netzwerke geteilt werden. Allerdings werden sich Käufer einer Action Cam für 350 Euro wohl nicht mit kurzen Snippets zufrieden geben wollen. Hier werden später „richtige“ Videos am Notebook produziert. Es bleibt aber trotzdem ein nettes Feature, welches vor allem eine schnelle Vorschau für das Netz selbst produziert. Über die Record-Taste kann man übrigens auch gleich während der Aufnahme schon Marker setzen. Ein sinnvolles Feature.
GoPro-Adapter und 4k
Richtig gelesen! TomTom weiß von der Konkurrenz am Markt und kehrt sie gar nicht erst unter die Decke. Das finde ich ungeheuer sympathisch. Klar gibt es auch schon weit verbreitete Kameras von GoPro. Liefern wir halt gleich auch in der Basisausstattung einen Adapter mit. Gibt Extrapunkte von mir. So verfahren nämlich nicht alle Hersteller. Bei der 4k-Aufnahme sollte man allerdings nicht zu viel von der Kamera erwarten. Hier sind dann nur noch magere 15fps drin. Theoretisch kann die Bandit also auch 4k Videos aufnehmen, aber man sollte sie nicht wirklich als 4k Actioncam sehen. Im Bereich von 1080p ist die Qualität dafür mehr als ordentlich. Auch mit eher mauen Lichtverhältnissen kommt die Kamera sehr gut klar. Man könnte diesen Test daher auch sehr kurz zusammenfassen: Eine sehr gute Actioncam, welche hochwertig verarbeitet ist, clevere Features bietet und nicht unbedingt ein 4k-Monster ist. Vor allem die App ist ein echter Vorteil für Käufer der Bandit. TomTom hat sogar vor kurzem ein Update veröffentlicht. Man kümmert sich also auch langfristig um Support für die Kunden.
Sehr gute Action Cam
Das Verrückte? Ich kann über die TomTom Bandit wirklich kein schlechtes Wort verlieren. Bis auf die mageren 15fps bei der 4k Aufnahme, ist das Ding einfach ein Knaller. Selbst den Recordknopf findet man blind auch während der Aufnahme, um Markierungspunkte zu setzen. Es gibt massig Zubehör und optional kann noch eine Unterwasser-Linsenabdeckung erworben werden, welche die komplette Kamera dann bis zu 40 Meter (5 ATM) dicht hält. Das einzige Problem der Kamera: Sie muss langsam dem Platzhirsch am Markt die Kunden abjagen. Nennen Menschen wie ich heute jedes Navigationsgerät kurz „TomTom“, so ist dieser Begriff bei Actioncams bislang noch „GoPro“. Allerdings wird die Bandit ihre Käufer finden. Sie ist einfach eine sehr gute Actioncam.
[taq_review]
Technische Daten:
Video
1080p30/1080p60/720p60/720p120
Film
4k15/2,7k30
Zeitraffer
1080p30/4k30 (Aufnahme mit 1 Sek., 1/5 Sek., 1/10 Sek., 1/15 Sek., 1/30 Sek., 1/60 Sek.)
Zeitlupe
1080p (2 x)/720P (4 x)/WVGA (6 x)
Einzelbild
16 MP
Testberichte auf robvegas.de:
Testberichte auf robvegas.de spiegeln immer meinen persönlichen Eindruck wieder. Ich erhalte und nehme kein Geld für Tests von Produkten. Es findet keinerlei Absprache mit Agenturen und Herstellern über den Inhalt meiner Artikel zu den getesteten Produkten statt. Ich teste zudem nur jene Produkte, welche mich selbst interessieren. Diese frage ich mitunter selbst bei den Herstellern an. Ich teste hier nicht jedes mir zugesendete Smartphone. Ich finde es in der heutigen Zeit ungeheuer wichtig seine Leser darüber zu informieren. Für jeden Testbericht stehe ich mit meinem Namen.